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MI | 11.04.2012
Schwein (Bild: Fotolia/Petr Masek)
WIRTSCHAFT
Protest der heimischen Schweinebauern
Am Freitag gehen wieder hunderte Schweinebauern auf die Straße. Sie wollen bei der Eröffnung der "Guten Messe" in Gallneukirchen Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) persönlich ihren Unmut darlegen.
Verbot der Ferkelschutzkörbe
Stöger will die sogenannten Ferkelschutzkörbe verbieten. Das sind spezielle Stahlbügel, die verhindern sollen, dass das Muttertier die Ferkel in den ersten Wochen nach dem Wurf beim Hinlegen versehentlich erdrückt.

Belastung für Muttertier
Der Gesundheitsminister, der in Gallneukirchen wohnt, argumentiert so wie Tierschützer mit der stark eingeschränkten Bewegungsfreiheit des Muttertieres, das die ersten vier Wochen nach dem Wurf zwischen diesen Stahlbügeln leben muss.

Wettbewerbsnachteil
Die Schweinebauern wiederum sehen darin einen klaren Wettbewerbsnachteil gegenüber Konkurrenten aus anderen EU-Ländern, in denen der Schutzkorb erlaubt ist.
Die Botschaft der Schweinebauern an Stöger: "Will er dem Verbraucher nützen, muss er die Ferkel schützen".
Gefahr für das heimische Schnitzel
Hans Schlederer von der Schweinebörse: "Bundesminister Stöger lässt sich nur von den extremen Tierschützern beeinflussen und hat das Kompromissangebot der Landwirtschaft einfach ignoriert. Sollte das Verbot tatsächlich kommen, wird dadurch die österreichische Schweinehaltung stark dezimiert. Mit der Konsequenz, dass das Schnitzel dann früher oder später aus dem Ausland kommt. Unsere klare Botschaft an Stöger, der auch Verbraucherschutzminister ist, lautet daher: "Will er dem Verbraucher nützen, muss er die Ferkel schützen", so Schlederer.
5.000 Bauern in Oberösterreich betroffen.
Negativbeispiel Schweden
In Schweden etwa, so der Experte, sind nach der Einführung des Verbots von ursprünglich 11.000 Schweinebauern nur mehr 1.200 übrig geblieben. Schweinefleisch muss dort aus Dänemark und Deutschland importiert werden.

Schlederer rechnet, dass von einem Schutzkorbverbot rund 5.000 Bauern in Oberösterreich direkt betroffen wären.
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