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MI | 11.04.2012
Augen-OP (Bild: ORF)
GESUNDHEIT
Kritik an Doppelverrechnung von Augen-OPs
Obwohl Krankenhäuser wüssten, dass bestimmte Augenoperationen von der Gebietskrankenkasse bezahlt werden, verrechnen sie diese den Patienten. Das behauptet der Verein "ChronischKrank".
Wer muss bezahlen?
Sind Augenoperationen mit dem Laser kosmetische Operationen und müssen daher selbst bezahlt werden oder sind sie notwendige medizinische Eingriffe und fallen damit der öffentlichen Hand und allen Versicherten zur Last? Das ist wohl die Kernfrage, um die es bei dem vom Verein "ChronischKrank" aufgezeigt Fall geht.

Betroffen ist eine Dame aus St. Valentin (Bezirk Amstetten), die stark kurzsichtig ist und keine Kontaktlinsen verträgt. Bei einem Vortrag im Krankenhaus der barmherzigen Brüder habe sie erfahren, dass sie die Operation ihrer Kurzsichtigkeit mit Laser selbst bezahlen müsse. Danach könne sie ja bei der Gebietskrankenkasse um einen Zuschuss ansuchen.
Gebietskrankenkasse bezahlte
Die Frau entschloss sich dennoch zur etwa 5.000 Euro teuren Operation, und nahm drei Wochen Urlaub, um sich zu erholen. Als sie danach bei der Gebietskrankenkasse um einen Zuschuss nachfragte, erfuhr sie vom Chefarzt, dass die Kasse bei ihr sowohl die Behandlung bezahlt als auch einen Krankenstand bewilligt hätte.

Frau bekam Geld zurück
Nach mehreren Gesprächen zwischen Anwälten, der Gebietskrankenkasse und dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder hat die Frau jetzt ihr Geld vom Krankenhaus wieder bekommen. Nicht zuletzt wegen der Ankündigung der Gebietskrankenkasse, ansonsten in einem anderen Fall weniger zu bezahlen.

Auch in einem zweiten Fall zahlt das Krankenhaus die Kosten zurück, so der Verein "ChronischKrank". Dessen Obmann Jürgen Holzinger vermutet, dass die Krankenhäuser Patienten falsch beraten, weil sie von Privatpatienten wesentlich mehr Geld bekommen würden, als aus dem Gesundheitssystem.
Krankenhaus weist Vorwürfe zurück
Ein Vorwurf, den das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder strickt zurückweist. Laseroperation am Auge würden weltweit und auch von der augenärztlichen Gesellschaft Österreichs als kosmetische Operation gesehen. Denn eine Brille, die den Fehler korrigiere, könne jeder tragen.

Was selbst in anderen Bundesländern so gesehen werde. Wenn die Oberösterreichische Gebietskrankenkasse das aber anders beurteile, müsse man sich dieser Sichtweise beugen. Die Gebietskrankenkasse selbst fordert Augenärzte und Krankenhäuser auf, die Patienten genau zu informieren. Eine Entscheidung, ob der Eingriff von der Kasse bezahlt werde, könne letztendlich nur der Chefarzt treffen.
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